Mittwoch, 15.05.2002 - Der Tag in der Sonne - und Leverkusen schwächelt!


Kurs

~190°

Position

N  42° 41.5'

Geschwindigkeit

6 kn

W   8° 32'

Etmal

47sm 

Vigo, Spanien

Distanz

Gesamt

4703sm

Wetter

24°
1017hPa
1-2 Bft SE
sonnig

unter Segeln

3906sm

unter Motor

797sm 


Trotz der ausschweifenden Festivitäten des gestrigen Abends (eine klasse Ankommensfeier war das, in der Tat) hatten sich der Skipper und Lipper verpflichtet, um 07.00 Uhr auszulaufen - es sollte an dem Tag ein ganzes Stückchen gesegelt werden, Vigo war als Einlauf - und Einklarierhafen als nächstes Etappenziel geplant. Wir müßten ja nun endlich auch mal beim Zoll und den anderen interessierten Behörden ordnungsgemäß anmelden, daß wir angekommen waren. Uli und Tom haben sich tapfer bereit erklärt beim "Leinen los" zu helfen und mit einem perfektem Ablegemanöver des Nachwuchsbootsmannes Uli begann der Schlag zur Stadt im Fjord. Da der Wind an diesem Morgen auch noch schlief (wir hatten gestern als Dank für die gute Überfahrt einen mächtigen Schluck aus der Pulle an den Gott des Windes spendiert) mußte der Diesel wieder herhalten und schob uns gemütlich tuckernd mit 5-6 Knoten in Richtung Süden. Offensichtlich hatte der Wind einen richtigen Kater, denn es blieb den ganzen Tag ruhig. Also motorten wir einfach weiter, der Kühlschrank konnte richtig durchgekühlt und die Batterien vollgeladen werden. Belohnt für die Mühen des letzten langen Schlages und der Kälte der letzten 2-3 Tage wurden wir durch einen wunderschönen Sonnentag. Es war warm wie in der Karibik, alle Mann und Frau packten ihre Bikinis respektive Badehosen aus, genossen lesend und faulenzend den Tag an Deck und bräunten um die Wette.

Gegen 17.00 Uhr waren wir dann auch schon in Vigo, wo Jonna mit einem klasse Manöver an einer sehr heiklen Dieselpier, direkt hinter der verdammt engen Einfahrt, anlegte. Es war wahrscheinlich das erstemal in der Geschichte der "Julia", daß sie wie ein richtiges Dickschiff "Schlepperhilfe" bekommen hat. Der Dieselmaster kam mit seinem Dinghi und spielte Bugstrahlruder für den Pott. Weltklasse. Anschließend gab es noch einen lustigen Zufall, der des Lippers Ruf als "profunder" Motorkenner den Rücken stärkte. Auf Sannis Frage, mit wie vielen Litern "Nachtanken" er denn in den Tank rechne, meinte er "Naja, so 200 Liter." Bei exakt 199,70 Liter machte die Zapfpistole "klack" und der Tank war voll. Das breite Grinsen auf Lippers Gesicht war für die nächste Stunde wie eingemeißelt. Nachdem wir uns dann (in dem wirklich engsten Hafen, den wir kennen) noch rückwärts in eine Box am "A****" der Welt verholt hatten, gab es endlich das obligatorische Anlegerbier und anschließend ein paar zu verteilende Aufgaben zu erledigen. Tom spielte in Abwesenheit von Christine P. den Reiseleiter und suchte alle möglichen Verbindungen für die in den nächsten Tagen ab- und anreisenden Mitsegler heraus, Sanni, Jonna und Uli verwandelten den Dampfer in eine Wasch- und Trockenküche (leider kein Bild) und trockneten den Rest der Vortags gewaschenen Wäsche, Skipper und Lipper organisierten einen Mietwagen für Frau Ortloffs mitternächtliche Abholaktion in Porto (Portugal) und versuchten verzweifelt, den Zoll zu finden, damit alle offiziellen Stellen endlich abgefrühstückt wären. Leider fanden sie den Zoll nicht, aber dafür eine prima Kneipe direkt am Prachtboulevard, an dem, kurz nach Bestellung des ersten Bieres, auch Sanni und Jonna plötzlich auftauchten. Dann kam auch noch Tom von seiner Reisebüroaktion zurück und so waren wir zum Chill-out (fast) komplett. Uli meinte, unbedingt seinen Astralkörper noch in die Warmwasserstrahlen der Landdusche tauchen zu müssen, dann war auch er dabei.

Den krönenden Abschluß des Tages bildete das Abendessen in einem, von Scout Tom ausfindig gemachten, Ristorante (hmm, lecker Meeresfrüchte und Fische + Krebse satt) inkl. Fernseher mit Übertragung des Spiels Real - Leverkusen für die erste Halbzeit und ein Besuch in einer recht schummerigen Hafenkneipe für die zweite Halbzeit. Skipper und Tom mußten für die zweite Halbzeit allerdings das Radio anschalten, da sie schon auf dem Weg zum Flughafen nach Porto waren, um Dannys Chauffeure zu spielen.

Um 03.30 Uhr morgens waren die drei endlich an Bord und Dany hat es tatsächlich geschafft, dem Lipper die von ihm geforderten 2 Weizenbiere UND ein originales Weizenbierglas mitzubringen. Das Glas hatte sie unter Mühen und Qualen dem Personal aus der Lounge vom Flughafen Wien abgequatscht, dort gab es insgesamt leider nur drei Weizenbiergläser - jetzt nur noch zwei..... Nach einem Begrüßungsweißwein ging es dann flugs in die Kojen, denn am nächsten Tag sollte es zum Landausflug nach Santiago de Compostella gehen.