........vertreiben Kummer und
Sorgen!!!! Und das
stimmt so so so was von stimmig, daß man es schon gar nicht mehr fassen
kann. Oder wie Lippers alter Kumpel Peter L. immer zu sagen pflegte:
"Delphine zur Linken, Glück tut Dir winken". Aber mal zu den
Fakten.....Gegen 05.15 Uhr Bordzeit arbeiteten sich zwei bis drei
Delphin-Schulen durch unser Kielwasser an unser Boot heran und schwammen
pünktlich um 05.15 Uhr in die Mittschiffsposition, damit auch die müden
Augen des Lippers auf sie aufmerksam werden konnten. Und als es soweit war,
tanzte er wie ein wilder Derwisch an Deck (eine für Ihn um diese Uhrzeit
sehr ungewöhnliche Aktivität) und klopfte außen Decks an jede Stelle, an
der geschätzte MitseglerInnen möglicherweise im (um diese Uhrzeit noch
feuchten) Schiff schlafen könnten und rief in einer Tour: "Delphine,
Delphine, vier, acht, dutzende, hunderte, tausende, eine Millionen....kommt
schnell" (oder so) ;-). Aber außer John (sehr sexy auf dem Vorschiff,
nur in U-Hose, Sandalen und Segeljacke) wollte keiner um diese Uhrzeit so
richtig reagieren. Also schauten die zwei Jungens den lustigen Gesellen beim
Spiel im Wasser zu - und Petra als Rudergängerin besorgte den beiden ein
paar ordentliche Salzwasserduschen auf dem Vorschiff. Währenddessen zeigten
die schwimmenden Torpedos, was sie performancemäßig so alles drauf hatten.
Vierer-Synchron-Jumps, Cross-Over-Turns á troi (sah genauso aus wie wenn
Dany ihren Zopf flechtet ... oder der Lipper altes Tauwerk neu takelt ;.-))
, parallel ein- und auftauchen und weitere bekannte typische
Delphin-Wettbewerbe wie, "ich halte meinen weißen Bauch beim
three-hundred-sixty-jump am längsten in Richtung Zuschauer", oder
"ich-quiecke-auf-der-gleichen-Frequenz-wie-die-verrückte-Blonde-da-an-Bord-und-rufe-die-höchste-Oh-schau-mal-Oktave-herbei". Wie
schon oben gesagt, nach diesem frühen Orakel des Tages konnte nichts mehr
schief gehen ... und so war es auch. Ein WUNDERSCHÖNER Tag sollte uns
erwarten, stramme 4-6 Bft, blauer Himmel, Sonne und endlich endlich kein
Wasser an Bord - außer gut verpackt in Frischwasserflaschen oder lecker
Bierdosen ;-)) Nun konnten wir unsere salzwasserverdreckten Klamotten an
Deck bringen (seit Tagen sahen sie damit erstmals Tageslicht und ohne
Salzwassergischt getränkte Luft) - diese wurden in der bordeigenen Pütz
(Eimer) mit ein wenig Süßwasser durchgewaschen und der anschließende
Kampf um die verbleibenden Wäscheklammern führte zu einem bunten
Zigeunerschiff mit allerlei Socken, T-Shirts, Hosen, Handtüchern und
Schlafsäcken an der Reling, großschotumwickelnde Segeljacken sowie
Fleece-Hosen sauber am Spi-Fall aufgespießt, ebenso wie an die Raffaelo
Werbung erinnernde, am Bimini (hinten über dem Cockpit aufzuspannender
Sonnenschutz) drapierte weiße Bettlaken, dies alles machte uns auch für
die Delphine des Nachmittags interessant. Und so hatten wir ab Tea-Time (da
waren dann auch alle wach) erneut das Vergnügen der wendigen Schwimmer und
kurz vor dem Abendmahl erschienen schon wieder die frechen Jungens um uns
herum. Dann wurde es
langsam Abend und Zeit, unser Wäscheboot wieder in einen ordentlichen
Segeldampfer zurückzuverwandeln. Skipper holte uns schnell noch den
aktuellsten Wetterbericht herein, und ab ging's mit John und seinen
Abendessen-Künsten. Mal wieder köööööööstlich, und seit langer Zeit
war das Wetter und die See wieder so freundlich, unterhalb von 45-50 Grad
Schräglage zu agieren. Lecker und toll harmonisch verlief das (endlich mal
wieder) gemeinsame Abendessen und danach - man glaubt es kaum, wurde extreeeeemst getanzt. Shakira (mit Bauchtanz vom Lipper), Madonna (Uli mit
unvergleichbarem Hüftschwung zu "Don't tell me" und der A Capella
- Rap Fassung von "Roxanne", unterstützt von Marcus und John) und
Jonna, die alle Jungens in Reichweite mit ihrer verführerischen Räkelei
auf dem Salon-Tisch zu eigentlich allen Songs von ihrer TV-Tauglichkeit
überzeugt hat. Wann kommt wohl der erste Produzent??? Bis
dahin werden wir weiter den Bordbetrieb aufrecht erhalten: John betreibt
sein tägliches Fitness-Studio, der Skipper kümmert sich um alles was piept
und blinkt, Jonna und Uli kümmern sich um unsere beständig abnehmenden
Vorräte (wobei der Schimmel zur Zeit gegen unseren Hunger im Vorsprung
ist), Marcus trimmt die Julia empfindlicher als sein Starboot, Lipper
schraubt und schraubt und schraubt und Petra wird uns weiter mit allen
lebenswichtigen Dingen versorgen, wie z.B. Sandwichs bei Windstärke 7-8,
(notfalls auch bei Böen mit 9-10), ständig guter Laune, dem absoluten
Hart-Ei-Vorbild, was Salzwasserduschen auf dem Achterdeck angeht und einer
ständig bereiten Thermoskanne mit warmen Kaffee (weil sie den wohl selbst
mehr als Luft zum Leben braucht). Nach
Wetterkarte werden wir vielleicht noch so einen oder vielleicht 1 1/2 Days
so einen wundervollen Tag wie heute haben ,....danach wird es wohl flautiger,
da wir direkt in das Zentrum des berühmten Azoren-Hochs müssen. Und da hat
es laut einhelliger Meinung der Wetterfrösche in der Regel keinen Wind.
Aber es hat der Lipper versprochen, aus dem Motor 300 nm direkte Fahrt aufs
Ziel heraus zu holen, mal sehen, wie das klappt und er das macht. Jedenfalls
beobachten wir die nächsten Tage extremst die Außenborder-Garage,
möglicherweise betuppt der Lipper und installiert den AB zusätzlich als
heimliches Aggregat...
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