Der heutige Tag stand im Zeichen des Abschieds und
schon wieder ganz im Zeichen der Arbeit (wie auch sonst).
Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück der beiden Crews von Leg 1 und Leg
2 (mit den besten Bagels jenseits des Deli Stars in der Kaulbachstr.), hieß
es dann Abschied zu nehmen und Dany, Barbara und Marcus Farewell zu sagen - Kristina war zu dem Zeitpunkt leider schon weg, mußte sie doch unwirklich
früh aufstehen um Ihren Flug um 7h20 nach NYC zu bekommen... War recht
Lustig, da wir nur teilweise mitbekommen hatten, daß auch auf den Bermuda
Sommerzeit war und daher alles eine Stunde früher geschehen mußte.
Dann hieß es wieder "An die Arbeit"! Das Kollektiv an Bord teilte sich also
in verschiedene Einheiten auf, die sich auf unterschiedlicher Art und Weise unserem zukünftigen Wohl
und der Schiffssicherheit widmeten.
Team 1 machte sich nach stundenlangen Berechnungen (7 Personen à 2 Liter Wasser a 20 Tage, etc...) an die hohe Kunst, aus unserem Budget in einem
der teuersten Länder der Welt (es ist tatsächlich noch teurer als auf Antigua während der Race-Week!) das meiste und dabei auch noch leckerste
und dann auch noch bezahlbareste Essen herauszuholen. Da hieß denn dann abzuwägen
- lieber doch das Nutella für 5 US$, oder die Ananas für 7 US$ - um uns an Bord auch vor Skorbut zu schützen.
Team 2 bemühte sich, unsere ToDo Liste "Schiffsreparaturen" etwas zu verkürzen. Der bei weitem wichtigste Punkt war, die Herkunft der täglich
knapp 200 Liter Wasser in Bilge und Schränken zu lokalisieren und vor allem
abzustellen. Dabei zeigte sich mal wieder, wie schön Pfusch am Bau sein kann: Die Schläuche für die Befüllung und Entlüftung des (obendrein noch
kaputten) vorderen Tankes liefen durch den Decks-Stauraum für die Segel (drei Löcher
und potentiell schuldig am Wassereindringen) und waren so unglaublich schlecht abgedichtet,
daß aus den Decksdurchbrüchen in der Zwischenzeit richtige Wasserfälle geworden waren. Also hieß es, den ganzen Mist (inkl. Kubikmeterweise
blindlings verklebtes Silikon) wegzuschaben und dann festzustellen, daß eine gerade Platte auf ein in einer Krümmung angebrachtes Loch geschraubt
worden war. Wie soll das dicht sein? Falls das ab Werk so war, wäre es selbst für Wohnwagen schon eine Frechheit gewesen.
Nun ja, also alles ab (unter anderem die komplett weggerosteten Schlauchklemmen, nachdem Wohnwagen nicht so oft im Wasser sind, schienen
gewöhnliche Eisenklemmen wohl ausreichend...), Löcher gereinigt, und Gummimatte und Schrauben mit richtigen Muttern gekauft. Die Muffen konnte
man ohne große Anstrengung mitsamt Schrauben aus dem GFK zerren, da das GFK
total aufgeweicht war und deswegen die Spax-Schrauben auch nicht mehr hielten. Anders hätten wir die Platten aber auch nicht rausgebracht, da
irgendein Schlaumeier die Schlitze der Schrauben mit Polyesterharz ausgefüllt hatte. Nun denn, die Muffen sind wieder drauf, ordentlich
abgedichtet und stabil verschraubt, es gibt neue Schlauchschellen und der kaputte Tank ist
abgeklemmt.
Von den tausend-und-ein anderen Kleinigkeiten die wir reparierten, wollen
wir gar nicht reden, jedenfalls haben wir Abends vor lauter Schraub-Streß fast unsere Tischreservierung verpaßt...
Einziger Wermutstropfen war die Wäscherei, die zwar toll geliefert und den Großteil auch toll
gewaschen hat, aber mit der Farbe hellblau wohl nicht umgehen konnte. Jonnas
Bikini und diverse T-Shirts haben interessante, aber nicht richtig ansehnliche, Flecken bekommen.
Blöderweise hatten wir schon gezahlt und unsere Verhandlungsposition
entsprechend ungünstig.....
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