Freitag, 08.02.2002 - Poloshirts und Pinguin-Tänze


Kurs

N/A

Position

 N 48° 11' 

Geschwindigkeit

N/A

 E 16° 22'

Etmal

N/A

Wien

Distanz

Gesamt

-

Wetter

10° 

1006 hP

3 Bft E, 

wolkig

unter Segeln

-

unter Motor

-

Heute ist es dann so weit: Die Crew-Poloshirts für transatlantic2002 gehen in die Fertigung! Nach tagelanger Abstimmung mit dem wirklich um das Detail bemühte Team der Stickerei Krings in Plattling lagen gestern die Stickproben im Briefkasten - und entsprachen in Proportionen, Farben und Formen exakt unseren Vorlagen! Einfach Klasse! Heute morgen wurden dann die je 22 weißen und navy-farbenen Poloshirts bestickt und in den Versand gebracht. Jetzt hoffen wir nur noch, daß UPS mitspielt und die Sachen am Montag morgen auch um 8h30 in Gevelsberg abliefert - sonst müssen wir den Inhalt der zwei Kartons doch noch in einen zusätzlichen Seesack quetschen....

Mittags ging es dann in den Flieger nach Wien und um 18h00 trafen dann langsam alle unsere Freunde und Bekannten im Restaurant des Hotels Triest ein. Wir sind in Wien und wollen heute Abend unsere Pinguin-Tanz-Tauglichkeit testen. Nicht wegen der zu erwartenden Eisberge im Nordatlantik, da werden diese befrackten Freunde wohl nicht mitschwimmen. Nein, eher ist unsere eigene Frack-und-Smoking-Tauglichkeit gefragt. Und unsere Fähigkeit, die hohe Schule des traditionellen Wiener Ball-Lebens zu assimilieren - oder uns assimilieren zu lassen. Gut vorbereitet durch Danys perfekte Organisation (DANKE Dany!!!) und Erwin Dirnbergers (Dr. und waschechter Wiener) Ermahnung, keine Österreicher-Witze zu erzählen, haben wir uns - voller Vorfreude auf den Ball der "Wiener Kaffeehaussieder"- im Triest zusammengefunden, um eine gründliche Unterlage für den zu erwartenden Champagner-, Bier- und Weinkonsum zu schaffen.
Nach dem obligatorischen Vorglühen zog dann eine bunt gemischte Truppe aus Kollegen, Freunden, Eltern und Geschwistern in die bereit stehenden Limousinen. Alles in schicken Ballkleidern oder Frack und Smoking, mit tollen Frisuren und perfekter Maske - sehr sexy alle miteinander. 

Der Abend selbst war sensationell - sehr stilvoll, ein Genuß ohne Ende, Tanzen bis zum Abwinken, bzw. bis zum Sockenqualmen, eine Bord-Party ganz neuer Art. Als der Skipper halblaut darüber nachdachte, so ein bißchen Tüll (Ballkleider) könnte doch auch an Bord ganz nett sein, mußte der Lipper energisch einschreiten - und protestierend gestand Fabian dann ein, daß wir für den dann benötigten bordeigenen Figaro nebst "Handwerkszeug" denn doch keinen Platz hätten. Daneben spielte auch die Tatsache eine Rolle, daß über die Seetauglichkeit handelsüblicher Figaros keinerlei vergleichende Benchmarks vorliegen und auch kreativste Fris(e)urkunstwerke durch Ihre Filigranität eine gewisse Verletzlichkeit im rauhen Seealltag besitzen.

Jedenfalls war diese rauschende Ballnacht viel zu früh um 05:00 Uhr morgens vorbei - und dann konnten wir uns nicht mal auf die Cockpitbänke eines Schiffes unter einem schönen Sternenhimmel fleetzen, aber dafür waren es nur noch 39 Tage minus der Rest von heute, bis zum ersten Tag auf unserem Schiff.