Während draußen - wie
schon am Vortag - bestes Wetter die Cabrios und Spaziergänger aus den
Häusern lockte, hieß es für uns auch am Sonntag wieder, um 8h00
aufzustehen damit wir auch pünktlich um 9h00 im Schulungssaal sitzen
würden. Merde! Anyway,
denn auch heute hat sich der Unterricht wieder gelohnt - es waren
Sprechfunkübungen angesagt: Sicherheitsmeldungen,
Dringlichkeitsmeldungen, Notrufe, alles wurde abgesetzt, notiert,
bestätigt (acknowledged wie man so schön sagt) und weitergeleitet.
Klingt total easy, aber wenn man zum ersten Mal einen Funkspruch selbst
mitschreiben muß, dann wird einem schnell klar, daß der Typ am anderen
Ende der Leitung nicht mit halber Taktzahl denkt und spricht, sondern
vielmehr seinen Text viel zu schnell "herruntergeratscht" hat.
Noch schlimmer wird es, wenn man dann selbst einen Notruf aufgeben oder
sogar weiterleiten soll: Ein bißchen nervös ist jeder, dann kommt die
Frage "Wie war nochmal der Syntax/Aufbau ?" und spätestens bei
der neunstelligen MMSI oder dem Rufzeichen (natürlich nach
internationalem Rufzeichenalphabet zu buchstabieren) verhaspelt man sich
dann auch garantiert. Bei einer Weiterleitung muß man dann noch einen
netten Schachtelsatz aufbauen - und das sieht dann so aus: Mayday
This is 211123456, Julia, DATZ
I received at 1600 UTC the following message
Mayday
This is 2116543212, Bremen, DETR
Position 54°45'N 10°04E
After collision with a floating container ship
is sinking. Abandoning ship.
This is
Julia, DATZ
OVER Leider empfängt
man die Meldungen nur nicht direkt so schön formatiert und
strukturiert....und das macht es einem ungeübten Funklehrling schon ganz
schön schwer, die hinter einander gesprochenen Worte in die obige
Struktur zu packen ;-) Aber dafür sind wir ja hier... Nach
dem Streß war denn die Gerätekundeprüfung am Nachmittag (auch wenn wir
ein bißchen nervös waren) fast nur noch eine Formsache - bei dem guten
Ausbilder kein Wunder- Telefaxe über Satellit zu verschicken gehört ja
inzwischen zu unserem täglichen Brot.... |