Gemäß unserem Motto für
dieses Leg, war auch der Freitag wieder klar in die Kategorie "Chill-Out"
einzuordnen - 9sm Etmal sprechen schließlich nicht gerade für einen Tag
mit Regatta-Ambitionen. Nach kurzem Lebensmitteleinkauf in Lagos verholten
wir uns erstmal vor die berühmten Klippen und Grotten vor Lagos - Tom hatte
sich schon durch Vorspiegelung eines gewissen Buchungsinteresse von den
lokalen Bootsführern erzählen lassen, was man wo sehen konnte... Dorthin
verholten wir mit der "Julia" und brachen dann mittels Dinghy
nacheinander in wagemutigen Expeditionen in Klein-Teams zur Erkundung des
Terrains auf, während der Rest der Crew mit dem Schwell des vor Anker
liegenden Schiffs kämpfte - definitiv kein Liegeplatz für länger waren
sich alle schnell einig! Die etwa 1-2 sm Klippen sind wirklich sehenswert,
auch wenn wir mangels ausreichender Motorisierung und des schon erwähnten
Seegangs nicht so ganz nah an und in die Klippen und Grotten konnten wie die
Locals mit ihren übermotorisierten Touribooten. Anyway - auch so war die
Mühe lohnenswert. Und der Skipper fragte den Lipper, als er (nach
Ankündigung von den vorher gefahrenen Besichtigungstörns - ach schaut mal
in die Grotte könnten wir doch auch noch - mit Uli und Tom klitschenass vom
"Männertörn" zurückkam. Jedenfalls lief der Außenborder noch
rund und die Jungens waren offensichtlich nicht gekentert - also ok.....
Von Lagos ging es dann nur
einmal quer über die Bucht nach Portimao, wo wir direkt hinter dem
Wellenbrecher vor einer wunderschönen Strand- und Klippenkulisse ankerten -
wunderschön, solange man den Blick nicht zurück über die Schulter in die
andere Richtung warf, denn dort beleidigten häßliche Hotels unseren
Geschmack. Malle-light begleitete uns dann auch bis in die Nacht mit
Disco-Gewumme....
Den Nachmittag verbrachten
wir dann noch mit so wichtigen Dingen wie Dinghy-Reiten in der Lipperschen
Reitschule (so wurde z.B. Jonna in die Geheimloge der Dinghy-Cowboys
initiiert), Lesen und insbesondere Kochen: Angefangen mit in Knoblauchöl
gebratenen Krabben als ersten Gang (von Tom) über in Knoblauchöl
gebratenen Tintenfischen als zweiten Gang (von Skipper und Tom) endete unser
Menü unter Sternenhimmel mit in Knoblauchöl gebratenen Doraden an Brokkoli
(von Tine und Skipper) und gebratenen Kartoffeln (und nochmal Tom). Der
geneigte Leser wird erraten, daß danach unser Fett- und Cholersterinspiegel
im Blut jeden zulässigen Grenzwert überschritten hat und die Kochcrew ganz
happy war, die Sauerei in der Küche den Nichtgekochthabenden überlassen zu
dürfen.
Der Abschluß des Abends
bildete dann guter alter schottischer Whisky in enger Zusammenarbeit mit
mehreren guten kubanischen Zigarren begleitet von Popgrößen wie Randy
Crawford und Gitarren spielendem Lipper plus Ulrich Schroers - letzterer ist
insbesondere legendär für seine norddeutschen Fado-Interpretationen von
"Über sieben Brücken mußt Du gehen" oder "House of the
rising sun". Mit ihm am Start hätten wir beim Grand Prix garantiert
ganz vorne gelegen und die Schmach von Corinna vermieden - aber Uli war ja
verhindert....
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