Langsam kommen wir in die
Atlantikroutine: Die Seebeine sind allen wieder gewachsen und die neusten
Geschichten sowie der aktuelle Tratsch wurde ausgetauscht - jetzt
funktioniert die Crew im regelmäßigen Wechsel von Wache, Essen, Schlafen,
Lesen, Wache, Essen, Schlafen, Lesen....
Nachdem wir uns mit dem Wachrhythmus
und dem Spisegeln in den letzten Tagebucheinträgen schon befaßt haben,
hier nun zwei neue Highligths des Bordbetriebs: unsere umfangreichen
Bordbibliothek und dem an Bord eröffneten Kochstudio.
Die habe Tonne Fracht, die
wir von Deutschland aus nach Martinique expediert haben, war nicht nur
aufgrund des diversen Werkzeugs so schwer, sondern wir hatten uns schon
gedacht, daß irgendwann an Bord der Lesewurm ausbrechen würde. Also wurde
durch den Skipper und den Lipper eine breite Auswahl von Literatur
eingekauft: Von nautischen Reiseführern und Romanen (kennt jemand
Barawitzka noch nicht?) über die letzten Schund-Thriller von Clany,
Ludlum & Co sowie Sachbücher von Fermats letztem Satz bis Friedrich der
II. bis hin zu aktuellen literarischen Werken á la "How to be
good" von Nick Hornby ist alles an Bord. Wer da nicht fündig wird,
muß seine Mickey-Maus-Hefte vergessen haben.... Wir gehen übrigens davon
aus, daß wir die nächsten Tage das literarische Quartett auch ohne unseren
Freund Marcel wieder aufleben lassen können.
Essenstechnisch waren die
letzten Tage natürlich einfacher, konnten wir aufgrund der vielen frischen
Sachen und der ruhigen See noch mit (Obst-)Salaten und vielen frischen
Zutaten in den Mahlzeiten brillieren. Inzwischen wir die See rauer und der
Bestand an verderblichen Waren kleiner, so daß sich dem Koch nur noch Reis
oder Nudeln kombiniert mit unserer reichhaltige Dosenauswahl als Auswahl
stellt. Aber abgesehen von keinen Pannen (Seewasser ist als Nudelwasser nur
bedingt geeignet) war die Küche bisher immer recht gut. Aber Jonna hat nach
dem Abmustern von Barbara die vakante Stelle als Köchin brillant
übernommen und ihr Risotto war einfach blendend. Weiter so, Jonna!!!
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