Der Donnerstag war segeltechnisch eigentlich recht ereignislos, schließlich
hatten wir uns wie schon die letzten Tage gegen den stetig mit 4 bis 7 Bft
blasenden Nordwind nach Bermuda kämpfen müssen. Wenigstens hat uns das
Wetter ansonsten nicht im Stich gelassen, wir können uns bei 20°, recht
viel Sonne und nur gelegentlicher, und dann auch nur sehr kurzer,
Regenschauer erfreuen.
Aber unsere Julia hat ja
immer wieder Überraschungen parat, es soll uns ja bloß nicht langweilig
werden. Und weil wir das Bilge-Lenzen ja schon recht gut können, gab es
diesmal etwas anderes...
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Beim Reffen des Genua lief
plötzlich nichts mehr und eine kurze Inspektion ergab, daß sich die
Refftrommel teilweise zerlegt hatte und die Reffleine nicht mehr brav in
Wicklungen auf der Trommel, sondern als Wooling um das Vorstag gewickelt
hatte. Also sind der Lipper und der Skipper nach vorne und haben in
mühsamer Kleinarbeit die Furlex erstmal auseinandergenommen (Wer weiß
schließlich schon genau, wie so ein Ding eigentlich funktioniert, bevor man
es reparieren muß?), dann die Reffleine ausgeschoren, ca. 20 mal um das
Vorstag gewickelt und anschließend den Bremsschlitten an der Trommel
repariert. Abschließend mußte dann nur noch die Reffleine wieder auf die
Trommel gewickelt (gar nicht so einfach, wenn 4m Atlantikwelle unter und
über einen herein rauscht und man 20m Reffleine als Taubusch mitnehmen
muß) und eingeschoren werden. Eigentlich ganz einfach, oder?
Wir sehen das auch ganz
optimistisch, denn schließlich ist das NICHT passiert, wenn wir mal ganz
dringend reffen müssen, es regnet und stürmt und außerdem draußen noch
stockdunkel ist...Man muß in allem nur das Positive finden. Und diese
Einstellung werden wir die nächsten Wochen sicher noch ein paar mal
brauchen...
PS: Wir haben zwei Tage später übrigens eine 16mm Imbus-Schraube auf Deck
gefunden. Wozu die wohl gehört? Wir werden berichten....
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