Samstag, 06.04.2002 - Spinnakern bis die Kaltfront kommt....


Kurs

Position

N  21° 03'

Geschwindigkeit

Ø5kn

W 64° 05'

Etmal

122,0sm

 

Distanz

Gesamt

680,0sm

Wetter

30° -> 25°
1020hPa
2 Bft SE -> 2 Bft N
sonnig -> wolkig

unter Segeln

553,1sm

unter Motor

126,9sm


Ähnlich wie schon die Nacht war das Wetter am Samstag eher von Sonne und leichten Winden aus südlichen Richtungen gekennzeichnet - DIE Gelegenheit also, den Spi auszupacken und ein wenig Spisegeln zu üben. Aufgrund der theoretischen Einweisung durch Sven, den Segelmacher letzten Sommer und die daruaffolgende praktische Erprobung hatten wir ja schon einige elementare gute und schlechte Erfahrungen mit dem Spisegeln gemacht. Allerdings war damals die Yacht 10ft kürzer und der Spi nur halb so groß. Aber dafür hatten wir uns ja extra einen Tag mit 1-2Bft zum Üben ausgesucht. 

Also hieß es erstmal den Spi neu zu packen (ähnlich wie beim Fallschirmspringen gilt es als Best Practice, sein Segel neu und selbst zu packen - dann weiß man wenigstens, wer Schuld an der Sanduhr war...), die Schoten anzuschlagen, den Spibaum in Position zu bringen und dann kräftig zu kurbeln. Und siehe da, der Spi kam ohne Sanduhr hoch, entfaltete sich auch artig, stand prima vor dem Vorstag und machte aus den 3kn gleich 6kn Fahrt. Wenn dann noch der Rudergänger das Ruder sanft und aufmerksam wie die Zügel eines Araberhengstes führt, steht dem Spivergnügen nichts mehr im Wege. Wir schafften es jedenfalls auch, das Ding für mehrere Stunden oben zu halten und dann ohne Verluste wieder in den Spisack zu bekommen. Dafür gab es Applaus vom Skipper und Lipper....

Aufgrund des mehr und mehr einschlafenden Windes tuckerten wir den Nachmittag dann wie die alten Ostindiendampfer unter Diesel und Autopilot sowie einer vor Hitze stöhnenden Crew in Richtung Norden, der auf dem Wetterfax so schön sichtbaren Kaltfront entgegen. Und um 16h00 kam dann die Erlösung für die Hitzegeplagten: Die angekündigte Kaltfront zog durch, es regnete etwas, der Wind drehte auf Nord und es wurde gleich um 5° kühler.... 

Ansonsten verläuft die Bordroutine inzwischen fest nach dem festgelegten Wacheschema mit drei Wachen und je 4 Stunden Wache und 8 Stunden Freiwache. Damit nicht immer die gleichen armen Schweine die "Hundewache" von 0000 bis 0400 haben, ist über Mittags mit zwei zweistündigen Wachen eine Verschiebung des Wachrhytmus eingebaut. Wir hatten die Wacheinteilung ja schon auf den letzten Nachtschlägen geübt und inzwischen fühlen sich Lipper, Barbara und Kristina sowie Marcus, Jonna und Ulrich wie auch Dany und Fabian als Wachteams ganz wohl miteinander. Damit auch jede Wache seine "Hausaufgaben" erledigt, gibt es sogar einen Wachplan, der die notwendigen Aufgaben und Aktivitäten definiert und erläutert....