Ein bißchen neidisch waren die Jungs ja doch gewesen! Sowohl die daheimgebliebenen Freunde (so der Skipper und Lipper noch welche haben ;-), Familienmitglieder, Kollegen von Accenture als auch die Kollegen auf Kundenseite.  Ganz schön unverschämt, wie der Skipper und der Lipper knackig braun gebrannt von dem Atlantik Törn zurückkamen (braune Haut macht sich übrigens unter weißen Hemden hervorragend !!! - sagen die Ladies).  Von den diversen Heldentaten berichteten die beiden dann jede(m)(r) die es hören wollten - und angeblich erreichte die Verklärung der Ereignisse schon nach wenigen Tagen ungeahnte Ausmaße....

Jedenfalls stellte sich bald schnell die Frage, wann gehen wir eigentlich mal gemeinsam mit den Kollegen des derzeitigen Kunden auf Segeltour? Kein Problem eigentlich, denn wir hatten schon im Februar spitzbekommen, daß auch einige der derzeitigen Kundenkontakte begeisterte Segler waren... und schon begannen die beiden Pläne zu schmieden (schon wieder, ächz), wie man dies in Segelaktion umsetzen kann. Gesagt, getan, nach einem "Männerabend" voller Visionen wurden die Fakten geschaffen, es sollte nach Kroatien gehen. Drei Kunden, drei Accentures - schön paritätisch besetzt.  Und da einer der Mitsegler seinen normalen Jahres-Segelurlaub mit seinen alten Kameraden aus der Heimat schon ein paar mal in Kroatien verbracht hatte, gab es somit schon einen "Local" Guide für dieses Gebiet, der die richtigen Geheimspots, tolle Buchten und leckere Fischrestaurants kannte und ausprobiert hat. Damit stand das Segelrevier schnell fest und die weitere Ausführung wurde in die bewährten Hände vom Skipper gelegt. Nach einigen brutalen Terminkollisionen mußten dann doch leider von den sechs Mitseglern kurzfristig 2 Kameraden absagen. Das tat allen sehr leid, insbesondere natürlich den beiden "Heimbleibenden", aber was soll' s, der Rest der Crew freute sich, Ihre für sechs Personen ausgelegte Bavaria 40 sich jetzt zu viert teilen zu können.

Alles klar also, am 06.09.2002 sollte es losgehen, per Flieger mittags von München nach Triest/Italien, dann Abends weiter zum Treff aller Segler in Pula/Kroatien. Aber ach weh und klag', wieder einmal machte der Gott der Flieger und Fluglotsen uns einen Strich durch die Rechnung. In Italien war Streik der Fluglotsen, also wurden die Flieger nach Triest erstmal am Boden gehalten.

Naja, machte ja nichts, außer ein paar hektischen Stunden hin- und her Laufens am Flughafen, bis endlich die Situation so weit geklärt war, daß der Skipper und der Lipper dann am Samstag morgen mit dem Flieger losfliegen durften. Gesagt getan, in Triest in den Mietwagen und ab nach Kroatien. Auf dem Weg dorthin hatten die beiden dann den kuriosesten Stau Ihres (Autofahrer-) Lebens. In Istrien haben irgendwelche Baugesellschaften riesige Brückenpfeiler in die Berge gesetzt, was scheinbar so interessant war, daß der sich durch Kroatien schlängelnde Autokorso durch Schaulustige über eine Länge von ca. 15 km zum stehen kam. Hmm, nun ja, haben wir DAS also auch mal mitgemacht.

So gegen 16:00 Uhr waren wir dann endlich am Ziel, bei bestem Sommerwetter kamen wir in der Marina Veruda in Pula an. Jens B. und Stephan H. hatten netterweise bereits den gesamten Proviant verstaut und waren darüber so durstig geworden, daß die beiden die mitgebrachten Becks einem ersten Verträglichkeitstest unterzogen. "Wir müssen ja schließlich prüfen, ob die Becks die lange Fahrt gut überstanden haben", war der lakonische Kommentar der beiden. OK, diesem Argument schlossen sich die beiden Neuankömmlinge gleich an und so stießen wir gemeinsam auf uns, unser Boot "Like Heaven", das Wetter und den Gott des Meeres an und baten um guten Wind und allzeit eine Handbreit Wasser unter dem Kiel an. Kurz danach kam dann auch schon der Chef der Charterfirma persönlich vorbei, Joseph von Jo und Jo Yachtcharter, und die Übergabe der Yacht konnte losgehen. Nach kurzer Zeit war das erledigt, der Spinnaker an Bord gehievt und es zeigte sich, daß das Boot in einem super Zustand war und der Skipper und Lipper waren mit Bavaria für den Augenblick wieder versöhnt....Hmm, bis auf die Selbststeueranlage, deren Servos leider den Geist aufgegeben hatten. Aber war ja klar, irgendwas mußte ja kaputt sein, war ja ehh klar.

Dann hieß es um 18:15 Uhr "Leinen los", denn schließlich sollte der Tag noch als "Segeltag" genutzt werden. Naja, eigentlich mehr als "Motortag", den der Wind hatte wohl auch Wochenende beschlossen, es regte sich kein Blatt und kein Wimpel, nicht mal das kleinste Gekräusel  auf dem Wasser war zu sehen. Also mit Dieselkraft den kurzen Schlag von 2h in die Bucht von Pomer abgeritten und der erste Abend an Bord konnte genossen werden. Es war so schön warm, daß wir sogar noch an Deck schlafen konnten, was der Lipper und Skipper gleich wollüstig ausnützen und somit ein bißchen "Atlantik Feeling" reaktivieren konnten.

Weiter gings am nächsten Tag nach Illovik, diesmal sogar mit etwas Wind aus achterlichen Richtungen. Bei tollem Sonnenschein folgte das erste Spimanöver des Törns  und es klappte direkt auf Anhieb wunderbar. Bei 2-3 Bft. zog uns die blauweiße Blase mit knapp 5 Knoten durch das Wasser des Kwaner, direkt auf die schöne Bucht von Illovik zu. Gegen 17:15 Uhr waren wir perfekt fest gemacht an einer Mooring Boje und beim anschließenden Dinghi Manöver konnten die beiden Stephans die letzten frischen Zutaten für den Salat und des Skippers geschmelzte Maultaschen holen. Hmm, lecker war das. Da hat der Skipper bei Dany toll aufgepaßt und uns ein bisserl Schwabenland auf das Boot gezaubert.

Am nächsten morgen gab es ein opulentes Frühstück und ein ganz klein bißchen Wind. Also hinauf mit der Marie und mit 3-4 kn Fahrt durchs Wasser Richtung Brbinj, wo laut Jens ein sagenhaftes Restaurant mit sensationeller Fischplatte und riesigem Grillteller auf uns warte. Nach 3h mit wechselnden Winden zwischen 1-2 Bft. hatten wir die Nase voll davon und da zudem noch 28 sm Wegstrecke vor uns lagen, mußte wieder der Jockel zeigen, was er konnte. Er machte seinen Job gut und mit 7 kn FdW bei 2000 Umdrehungen kamen wir super voran. Da dabei auch der Kühlschrank wieder laufen konnte, mixte Jens und einen seiner berühmt-berüchtigten "Ableger". Der Mann hat echt seinen Beruf verfehlt....als Giftmischer hätte er zumindest vor 300 Jahren eine tolle Karriere vor sich gehabt - bis sie Ihn auch den Scheiterhaufen gestellt hätten - oder zum König erkoren hätten, je nach Geschmack.

Ach so, an dem Tag ging dann auch wieder was kaputt: Der Griff der WC-Pumpe des achterlichen Klos hatte sich irgendwie vom Pumpschwengel gelöst, so daß der Lipper endlich wieder zum Spielen mit seinem zweiten Lieblingsspielzeug an Bord kam - dem Auseinandernehmen-und-wieder- Zusammensetzen von Jabsco-Pumpen. Nach dem das erledigt war, kamen wir auch schon an und machten an einer Mooring-Boje fest. Das der Lipper dabei das dortige System nicht verstanden hatte (Festmachen an Bug- UND Heckklampe mit EINER Mooringleine) und dabei die Schraube in die Mooringleine gefahren hat, wollen wir hier nicht weiter vertiefen. Naja, zur Strafe mußte er dann auch selbst unter das Boot tauchen und die Mooringleine wieder von der Schraube lösen. Dieses Abenteuer sollte auch noch ein Nachspiel haben, aber dazu später mehr....

Es gab dann abends auch die versprochene Fischplatte nebst Grillteller und Jens hatte wirklich nicht zu viel versprochen. Es war alles super lecker und super viel, der arme Quirl am Dinghi hatte auf der Rückfahrt wirklich Schwerstarbeit zu leisten. Glücklich und satt fielen wir in unsere Kojen - am nächsten Tag stand der lange Rückweg und damit frühes Aufstehen an - und waren froh, das alles so gemütlich und ruhig war in der süßen kleinen Bucht. Fast wie im Urlaub ;-)

"Rrrrrriiiiing" und "Piep piep piep piep" machten der Wecker und das Mobile Phone - es war 05:30 Uhr, Zeit zum Aufstehen und für das berühmte "Milos-Manöver". Müde aber glücklich krochen der Skipper und Lipper aus den Kojen, bereiteten den Morgenkaffee vor und machten das Schiff klar zum Ablegen. Durch das sanfte Säuseln des Motors geweckt, kamen auch Stephan H. und Jens B. ans Deck getaumelt und wollten das frühmorgendliche Manöver und den beginnenden Tag nicht verpassen. Also war die Crew vollzählig an Deck und pünktlich um 06:00 Uhr hieß es "Mooring los" und ab ging es, die 72 sm zurück gen Norden, Richtung Pula Heimathafen. 

Der Skipper mußte nämlich am nächsten Tag schon wieder zurückfliegen, daher sollte heute quasi "Rückreisetag - Klappe die erste" sein. Der Diesel schob uns zuverlässig durch die glatte See und die mal wieder sensationellen "Null-Windstärken" hielten das Boot nicht weiter auf. So gegen 11:00 Uhr besann sich aber der Gott des Windes doch seines Jobs und brachte uns 3 Bft. aus SW, was mal wieder zu einem tollen Spimanöver und ein paar schönen Segelstunden führte. 

Irgendwann Nachmittags ging der Windgott wohl Kaffee trinken - oder es ging ihm die Puste aus - und wir griffen wieder zum "Wind aus der Dieselkraft". Nach 137,4 Meilen und 3 1/5 Tagen auf See waren wir um 18:15 Uhr in Marina Veruda an des Schiffes Heimatpier fest und hatten in der Zeit sage und schreibe 18,3h gedieselt. Das haben wir auf dem Atlantik in den ersten 3 Wochen gerade so geschafft!!! 

Die Pier war - im Gegensatz zum Samstag - total entvölkert. Kunststück, schließlich waren die anderen Schiffe mit ihren Crews alle unterwegs, nur wir wollten ja den Skipper absetzen und einen Tag später dann  auch Stephan H. Das traditionelle "Captain's Dinner" fand an diesem Abend in dem lokalen Hafenrestaurant statt, da Fabian schon um 03:00 Uhr aufstehen mußte und keiner mehr so richtig Abenteuerlust zum Erkunden Pulas aufbringen konnte. Aber die Wagenradgroßen Pizzen schmeckten auch sehr lecker (allerdings mit ein paar "Nebenwirkungen" am nächsten Tag)  und gut gesättigt gingen wir in unsere Kajüten. 

Um 03:00 Uhr klingelten für den Lipper und den Skipper die Wecker, der erstere machte dem Skipper einen starken "Guten-Morgen-Kaffee" und nach einer innigen Umarmung und einem kräftigen Händedruck ging es für Fabian für den Rückflug wieder nach Italien Richtung Triest - und für den Lipper zurück in die warme Koje... (An dieser Stelle sei die Randbemerkung gestattet, daß nächtliche Fahrten durch die Karpaten ihren ganz eigenen Thrill haben: Nicht nur, daß ein einfacher Ford Focus 1.8 16V schon reicht um klar an die Grenzen der Straßen und des Machbaren zu stoßen, NEIN, man würde einen auch erst Stunden später finden. Diese Hauptverkehrsstraßen sind ECHT einsam...)  

Also war der (nun ex-)Skipper von Bord - und der Wind erwachte plötzlich mit Macht. Zwischen 20 und 29 kn wehte es mit einmal... was eine Überraschung nach den ersten Tagen quasi fast ohne Wind-Power. Eine willkommene Gelegenheit, den nun neuen Skippern Jens und Stephan H. in die Segel- und Motor-Manöver unter etwas rauheren Bedingungen einzuweihen. Also raus mit dem Schiffchen aus dem gemütlichen Hafen und "Segel hoch". Die beiden oben genannten wurden zwar ein bißchen nervös, als der Lipper schnell unter Deck verschwand und kurz danach wieder mit seiner wasserfesten Segelhose an Deck auftauchte. "Da ist doch was faul, wenn der Lipper sich schon bei strahlendem Sonnenschein 'ne Segelhose anzieht?", waren die lautgedachten Kommentare der beiden. OK, "Lipper, übernimmst Du mal kurz das Ruder?" sagten die beiden und verschwanden unter Deck. Bald darauf tauchten sie aus dem Schiffsbauch wieder auf und waren mit Gummistiefeln, Segelhose und - Jacke perfekt gerüstet für die Dinge die da kommen sollten.

Tja, und die kamen denn auch! Der Lipper hatte sich einen perfiden Plan zum Training der beiden "Schüler" ausgedacht und auf Papier gemalt. Nun ging's also los, in das Bootcamp des Lippers, mit Vorwärts-/Rückwärtsfahrt/Kringeln backbords/steuerbords/Aufstoppen/Radeffekt probieren/"Person over Bord" (wie es seit der neuesten Novellierung der IMO heißt) usw. usw. Bei den nun vorherrschenden Windstärken gab es auch eine entsprechend hohe und unangenehm kurze Welle, die bei Rückwärtsfahrt wunderschön durchs offene Heck ins Cockpit einschlug und für eine Rechtfertigung der EUR Ausgaben der Gummistiefel sorgte. 

Nach vielen (teilweise) erfolgreichen Person over Bord Manövern und noch viel mehr "wet feet" Wettbewerben ging es zum Segeldrill-Manöver und wir fuhren Wenden, Halsen, Q-Wenden, Beidrehen, Aufschießer und Quickstopps bis zum "Wahnsinn". Und das alles bei 6-7 Bft., auf einem "nur" 40 Fuß Schiff, ohne Reff (eine kleine Gemeinheit der Lippers als Herausforderung an die beiden Kollegen), kurzer steiler 1m Welle, nur zu Dritt und noch nie vorher zusammen gesegelt.... das hatte schon was. Jedenfalls machten sich die beiden "Schüler" extrem gut (was auch ein Logbucheintrag bezeugt) und haben - obwohl der eine ausgewiesener Motorbootfahrer und der andere bestätigter Sicherheitsfan - eine ausgesprochene Liebe zur Schräglage und zum Wellenpiercing entdeckt.

Jedenfalls wollten beide eigentlich nicht so richtig in den Hafen, weil sie viel zu heiß aufs Segeln waren. Da jedoch Anlegemanöver noch auf der "Bootcamp" Liste vom Lipper standen, zwang sich das Boot in den Hafen und mehrere (zumindest zum Schluß) perfekte Anlegemanöver vor Heck mit Mooringleine tragen heute zu entspannteren Anlaufmanövern beim Skipper Jens und Skipper Stephan H. bei. Die beiden haben unser Segelboot so smooth neben eine im Hafen verankerte Motor-Yacht gelegt, das ein rohes Ei sich maximal sanft gestreichelt gefühlt hätte!!! Sensationell - und das nach so kurzer Zeit !!!!

Nun, dann war also Donnerstagmorgen und die Franken wollten und haben die Macht übernommen. Es ging ein Hesse (Stephan H.), es blieb ein Hesse (Jens) und ein Lipper wollte sich partout nicht lösen und noch eine Woche an Bord bleiben. Die Franken haben gleich so los gebrabbelt, daß Jens für den Lipper asapst einen Online Übersetzer mimte: "A weng" heißt "ein bißchen" und "passt scho' " hat nichts mit dem Abstand des Schiffes zu einem Nachbarboot zu tun. AHA. OK, NA DENN. So war der sonst so verwöhnte Lipper auf einmal in einem Bereich unbekannter Größe - Fremdsprachen - die nicht Englisch (kann er ganz gut), Französisch (kann er ein bißchen), Italienisch (kann  er Bier und Essen bestellen - und im Zweifel Moni anrufen), Spanisch (kann er nur Bier bestellen - und im Zweifel Tine anrufen) oder sonstwie (Russisch, kann er Sylvia anrufen) geartet waren. Plötzlich hieß das Spiel "verstehe Deine Landsleute". Sehr Lustig! Dann also Leinen los gleich am Donnerstag, schließlich gab's im Hafen schon Wind um 25 kn., das konnte sich die Crew ja wohl nicht entgehen lassen. Obwohl der ein oder andere etwas weiß um die Nase wurde - in den letzten Jahren ohne den Lipper als Schleifer an Bord war diese Windstärke noch als Sturm und damit als Hafentag klassifiziert worden - ging es raus auf die aufgewühlte See und die Jungens und Männer aus Jens' Truppe mußten gleich ihre erste Feuerprobe bestehen. Mit etwas Übung, Einweisung und trotz ungewohntem Bootslayout und langer vornächtlicher Anreise klappten auch die ersten "Heiß auf die Segel" Manöver, wenn auch noch einiges Verbesserungspotential vorhanden war. Aber dafür waren wir ja zusammen gekommen dieses Jahr, nämlich Erfahrung zu erweitern, Tips und Tricks fürs Dickschiffsegeln auszutauschen und neue Kenntnisse zu sammeln.

Die folgende Woche bescherte der Crew dann auch genau diese Erfahrungen. Des Lippers Boot-Camp umfaßte neben den Standard Motor- und Segelmanövern auch gemeine Sachen wie "Spinnaker Segeln" ohne Hilfe beim Aufbauen, Anlegen ohne Schraube, Mittel- und Achterspringmanöver ohne entsprechende Festmach-Möglichkeiten, "Klotür verschließt sich von Innen von selbst aber kein Fenster ist auf um den Hebel wieder umzulegen" und Durchsegeln-bei-Nacht Erfahrungen. Um die ganze Sache in ein paar kurze Worte zu fassen: Alle hatten viel Spaß, haben viel gelernt, haben (naja, mit Ausnahme des Lippers) den seemeilenmäßig längsten Törn Ihres Lebens gemacht, hatten wunderbare neue Erfahrungen und neben dem "Segelstreß" ;-) gab es auch so wundervolle Erlebnisse wie die ersten "ich muß Nachts aus der Koje um meine Wache anzutreten" oder "Ich habe gerade gar keine Lust auf Jens' "Ableger", weil zuviel Seegang ist oder "Das erste Hundertmeilen Etmal meines Lebens" . Letzteres Erlebnis ist besonders wichtig, da die bisherigen Etmale sich im 20-30 Meilen Bereich bewegten und damit einen neuen seglerischen Meilenstein für dn Großteil der Crew darstellen. Jedenfalls wurde nach nächtlichem Schraube-unter-dem-Schiff-wieder-anbringen (2:30 Uhr), erfolgreichen nackig im Wasser treibende Person-über-Bord Manöver (wie auch die vorhergehenden Boje-über-Bord-Manöver) und einer relativen Menge Starkwind für das Revier, ein vollständiges und gutgelauntes Schiff am Ende des Törns sicher und professionell von Skipper Jens übergeben.

Nach dem letzten Blick frühmorgens auf unser Schiff "Like Heaven" und einem wehmütigen Blick zurück auf das sanft wogende Meer, verließen die tapferen Seebären das schwankende Deck und begaben sich zurück auf das feste Land. Dort wartete dann auch noch ein wunderbares Highlight der heimischen Kultur auf die Crew. Das zweitgrößte Koloseum der Welt (!!!) wurde von den antiken Architekten dort gebaut (Kunststück, durch die klasse Meerweganbindung waren die damaligen AIDAs bestimmt gern gesehene Gäste) und ist heute eines DER kulturellen Highlights der Region. Nachdem sich insbesondere die Fahrer der beiden "Streitwagen" (Autofahrer für den Weg nach Hause) in der ehemals blutgetränkten Arena mental gestärkt hatten, besetzen die verschiedenen Teams die Wagen, tauschten die letzten Reserven zur gerechteren Verteilung aus ("Tausche Bier gegen Chipse"...-ok - wieviel Bier krieg ich für ne Gala und ne Yacht im Bundle?") und leider leider ging es dann heim - zurück zu den lieben zu Hause. Aber wir kommen wieder - keine Frage!