Freitag, 24.05.2002 - Ein schöner Kultur- und Landtag für (fast) alle...


Kurs

N/A

Position

N  38° 41.6'

Geschwindigkeit

N/A

W   9° 24.9'

Etmal

N/A

Cascais, Portugal

Distanz

Gesamt

4979sm

Wetter

20°
1015hPa
2 Bft W
heiter

unter Segeln

4050sm

unter Motor

  929sm 


Der Freitag sollte nach dem Schocks Wochenanfang und der durchsegelten Nacht ein erholsamer Tag für alle werden.

Also war erstmal langes Ausschlafen und gemütliches Sightseeing angesagt... und zwei vorzeitige Abreisen: Skipper und Ole fliegen nach Deutschland - Fast ein Skandal, zumindest in Bezug auf den Skipper. Ole mußte wohl anstatt Samstag schon Freitag los, weil er seinem Proposal-Team doch nicht zutraut, auch ohne ihn die Seitennummern richtig hinzubekommen (oder so ähnlich, vielleicht wollte er auch einfach nicht am Samstag arbeiten) und Fabian kümmerte sich aufopferungsvoll (so meinte er das jedenfalls, war aber nur seine Meinung) um die Versorgungsengpässe (keine Lakritze mehr, kein Spargel an Bord trotz Spargelsaison, kein Weißbier in den lokalen Läden, Dany hat nicht Heim-, sondern Fabian-Weh...). Also mußte es eine Stippvisite in der Heimat sein. Der Lipper gab sich wieder dem Lieblingsthema der letzten 2 1/2 Monate hin, die Pflege unserer "Julia". Langsam - so behaupten böse Zungen - wird dies zu einem lästigen Perfektionismus, wenn nicht sogar einer Manie...

Jonna, Miriam, Uli und Tom genossen den Landtag indem sie zunächst, unterbrochen von der ein oder anderen Kaffeepause, durch das nette Badeörtchen Cascais  spazierten und sich anschließend entlang des Küstenwanderweges zum Nachbarort Estoril aufmachten. Ein Erfahrungsbericht der "Fantastischen 4" folgt hier:

Erinnerungen an die Cote d'Azur werden wach, wenn man davon absieht, daß das Estoriler Casino eher einem sozialen Wohnbauprojekt der 60er Jahre ähnelt als seinem Pendant in Monaco. Macht aber nix, schließlich sollte Sintra, 30km im Landesinneren gelegenen, den Beweis liefern, daß die Portugiesen, wenn auch in einer anderen Epoche durchaus in der Lage waren, fantastische Architektur in Form romantischer Schlösser Wirklichkeit werden zu lassen.

In Sintra angekommen ging es dann zunächst zum Palacio de Pena, einem Märchenschloß auf bewaldeten Hügeln mit einem weiten Blick über das Land, das von dort wohl einst regiert wurde. Traumhafte Sonnenterrassen, für die damalige Zeit fortschrittlichste sanitäre Einrichtungen und urige Gemächer regten nicht nur die Fantasie des designierten (Karnevals-) Prinzen an sondern festigten auch den Wunsch der anderen drei im Falle einer mittelalterlichen Wiedergeburt doch bitte schön mit aristokratisch zur Welt zu kommen... Danach gab es noch eine kleinere Wanderung durch den dazugehörigen Märchenwald zurück nach Sintra um dort in einen, und schwupps, da sind wir wieder in der Gegenwart, Bus zurück nach Cascais zu nehmen wo der Lipper die vier mit eisgekühlten(!) Longdrinks an Bord der Julia begrüßte.

Nur der Heißhunger auf gegrillte Sardinen konnte die Crew dazu bringen, nicht einen gemütlichen Abend auf dem Boot zu verbringen, sondern sich vom Blindenhund Uli (siehe unteres Bild) in ein nettes einfaches Lokal in Cascais führen zu lassen. Lecker.