Samstag, 11.05.2002 - "Julia" Alaaf - Karneval wird vorverlegt

Prinzessin Julia wird von Funkemarie gebützt

Kurs

90°

Position

N  41° 51'

Geschwindigkeit

6 kn

Etmal

155sm

Distanz

Gesamt

4282sm

Wetter

unter Segeln

3636sm

unter Motor

646sm 

In der Frühmorgenwache dieses denkwürdigen Tages heckten der Lipper und Tom ihren Plan für den Tag aus (Dany: Nicht weiterlesen, Du wirst uns hassen...). Nachdem sie zusammen mit Gitarre ein bißchen ge-jammed hatten und das Lied "Take me home Country Roads" jetzt einen neuen Text hat (John Denver würde sich im Grabe umdrehen) stellte Tom als waschechter Rheinländer mit einemal fest, daß heute ja der 11. sei - zwar erst der 11.05. und nicht der 11.11. - aber beide beschlossen spontan, daß die diesjährige Session auf einem Segelschiff mitten auf dem Atlantik ruhig etwas früher beginnen könne. Also mußte eine zünftige waschechte Karnevalsparty her, mit Verkleiden, Dreigestirn (inkl. Krone, Diadem usw.), Kölsch, Kölner Dom, Schminke (mit Edding und Lippenstift) und natürlich der richtigen kölschen Karnevalsmusik. Das gewöhnlich gut organisierte Veranstaltungsteam des Törns hatte die passenden Songs auch dabei (Brings, Paveier, Bap, Bläck Fööß, und De Höhner u.v.m.), also konnten die Vorbereitungen losgehen. Es mußte nur noch Rest der Crew informiert werden und mit diesem Plan übergaben die beiden dann Ihre Wache.....

Pünktlich um 11:11 Uhr schoß dann der Lipper wie ein Wahnsinniger aus seiner Koje und schrie in wilder Folge: "Kölle Alaaf, Julia Alaaf, Reiter Alaaf..." - und die Wachhabenden blickten ihn verständnislos an. Oops, da hatten wohl noch nicht alle mitbekommen, um was es heute gehen sollte. Aber Tom war bestens vorbereitet, schon lugte er schelmisch mit selbst gebastelter Prinzenkrone um die Ecke und meinte verschwörerisch: "Das Kölsch habe ich auch schon gebraut und liegt im Kühlschrank bereit, hehe...". Also schnell ans Notebook, Kölsche Mukke einprogrammiert und schon ging es los - Die Crew der Julia im jecken Karnevalsfieber. Es wurden weitere Kopfbedeckungen für Bauer und Jungfrau gebastelt, der Kölner Dom mit Hilfe von Klebstoff, Bier-Sixpack-Pappe und einem Kleiderbügel errichtet, alle Crewmitglieder von den Funkenmariechen Jonna und Sanni geschminkt und gebützt und allgemein heftigst gesungen. Dann ging die Party richtig los, mit Polonäse, Schunkeln, "Der Prinz kütt", "Alle Mann aufstehn", absolut showreifem Tanz des Funkenmariechen Jonna im Mast (s. Beschreibung u.!!!!!), Einzug des Dreigestirns (Prinz Tom, Jungfrau Lipper und Bauer Skipper), Prunksitzung, Büttenreden und vielen weiteren Showeinlagen. Ein Höhepunkt jagte den Nächsten und ein Kölsch das andere. A propos, wie wir das mit dem Kölsch gedeichselt haben bleibt unser Bordgeheimnis.

Ein Wort noch zu unserem Funkenmariechen Jonna - hier ein Auszug einer Darbietung auf echtem Weltklasseniveau: Zuerst tanzte sie sich vom Kompaß übers gesamte Achterdeck, hechtet dann über den offenen (!!) Niedergang Richtung Dinghi, dort kurzes Räkeln, anschließender elfengleicher Sprung auf den Großbaum und bietet dort eine Ballett- und Schwebebalken würdige olympiareife Vorstellung.  Der etwas plötzliche, von allen (!) unerwartete, dennoch elegante Abgang vom Gerät, ließ den Lipper sich das "Funkenmariechen-über-Bord-Manöver" gerade noch verkneifen und alle anderen in schallendes Gelächter ausbrechen. ;-).

Uli spielte den "Spalter" und beschriftete sein Bier mit "Alt", worauf der Rest der Crew ihn für den Zeitraum der Feier hinter das Ruder und damit in die Verbannung schickte. Er mußte sich auch allerlei unflätiges Zeug anhören, naja, was man als Kölner über Düsseldorfer so sagt. Aber er ließ sich nichts gefallen und konterte geschickt auf die meisten Angriffe ("Wo steht wohl die längste Theke der Welt?"), mußte sich aber irgendwann der zahlenmäßigen Übermacht geschlagen geben..

Die Sprüche des Tages kamen von Tom: "Ich mach alles, Ihr habt mich zum Prinz gewählt." Nochmals Tom: "Ich faß es nicht, jetzt mach ich hier Karneval mit 'nem Westfalen."

P.S.: Ein paar von unseren Songs (um Dany neidisch zu machen): Ich hab drei Haare auf der Brust, ich bin ein Bär / Der Ahlemann / Ja wenn das Trömmelche geht / Der Sultan hat Durst / Kölle am Rhin / Lieber Jott, gib uns Wasser / und natürlich "In unsrem Veedel"

P.P.S.: Wir sind gespannt, ob wir den Edding aus Lippers nachgezeichneten Augenbrauen wieder herausbekommen, sonst können wir ihn so in Spanien nicht an Land lassen....und mit dem Muttertagsphoto morgen wird's dann auch nichts

Das Dreigestirn vor Dom mit Domplatte und mit "selbstgebrautem" Kölsch. Im Hintergrund links der Düsseldorfer in seiner Verbannung