Ok, wie auch die generelle Erreichbarkeit war auch die Outbound-Connectivity-Frage war ja lange Zeit nicht richtig geklärt und die beste Web-Site ist ja bekanntermaßen nichts ohne hinreichende Aktualität - und zwischen Bermudas und Horta sind die Internet-Café´s bekanntlich ja nicht besonders reichlich vorhanden.   


Iridium® II - eMail und Internet-Zugriff via Satellit ....


...daher wurden wir im Herbst 2001 langsam nervös ob der zukünftigen Hitrate, als wir auf das wiederauferstandene Iridium-Netzwerk aufmerksam wurden. Wie schon hier beschrieben, erstanden wir dann ein gebrauchtes Gerät bei ebay® und einen Vertrag über ASTLONDON und konnten schon mal fleißig telefonieren. Offen war nur noch die Datenübertragung, aber auch da sollte Iridium® uns helfen - mit 2400 bit/s ist zwar nicht viel zu reißen, aber INMARSAT® verlangt schließlich ein Vielfaches für 1200 bit/s...

Um sich überhaupt ins Internet einwählen zu können, benötigt man eigentlich nur noch ein Datenkabel für das M9500 und die entsprechende Treibersoftware für Windows 2000. Damit installiert sich ein Netzwerktreiber mit eingebauter Softwarekompression und so  werden bei der Übertragung von Texten schon mal 24000 bit/s aus den 2400 bit/s Bandbreite. 

Fehlt noch eine flexible Lösung für die Übertragung von eMail, denn schließlich wollten wir empfangene Mails auf maximal 7KB begrenzen - nicht, daß uns ein Kollege mal eben ein 2 MB Spreadsheet schickt und wir Übertragungskosten im KEUR-Bereich zahlen müssen.

Dazu nutzen wir das gute alte UUCP (Unix-to-Unix Copy Program) - für Windows NT gibt es eine einfach zu installierende Version von Kendra. Diese muß nur in ein Verzeichnis kopiert werden, danach wird zur Konfiguration nur noch die Anpassung von knapp einem Dutzend Parameter in vier verschiedenen Dateien erwartet. Als Gegenstelle hat uns Stan beim PING e.V. einen Account einrichten lassen und so konnten wir nach knapp einer Stunde Konfigurationsarbeit die ersten Mails replizieren. 

Um jetzt noch den oben erwähnten Größenfilter einzubauen, nutzen wir einen kleinen Trick: Statt uns direkt eMails schicken zu lassen, geben wir nach außen nur eine Adresse auf Stans Linuxserver (transatlantic2002@kleinbonum.ping.de) bekannt. Dort werden über PROC-Mail alle eingehenden eMails auf Viren und Größe geprüft und ggf. aussortiert, überflüssige Headerzeilen entfernt und dann an unsere eigentliche eMail-Adresse über den Mailserver von PING e.V. weitergeleitet.

Wie man auf dem unteren Bild links sieht, nutzen wir ganz bequem Outlook und den ebenfalls im Kendra-UUCP enthaltenen POP3- und SMTP-Dämon um schließlich noch auf unseren Notebooks lokal Mails zu schreiben und zu lesen zu können.  

Im Nachtrag läßt sich noch erwähnen, daß es sich durchaus lohnt, einen speziellen eMail-UUCP-Service für Satellitenübertragungen zu nutzen, da diese Dienste nicht nur oft eine bessere Kompressionsrate bieten, sondern auch eine bidirektionale Übertragung von Daten ermöglichen und nach Verbindungsabbrüchen wieder an der gleichen Stelle der Übertragung beginnen. Wir haben nämlich festgestellt, daß man mit der "klassischen" Dialup-IP-Verbindung über Iridium zwar tolle Datenüber- tragungsraten erhält, wenn der Up- oder Download einmal läuft, aber bis dahin vergehen oft einige teure Sekunden bis sich die Notebook und Server z.B. auf die Übertragung einer eMail geeinigt haben. Dadurch wurden die bis zu 20000 bit/s Transferrate pro eMail in Summe oft wieder empfindlich reduziert. Allein durch eine "Aneinanderhängen" der Mails zu einer großen Datei wäre schon viel gewonnen gewesen. Und genau hier setzen die eMail-UUCP-Services für Satellitenver- bindungen an: Alle Mails werden aneinandergehängt, dann komprimiert und dann erst übertragen - und zwar gleichzeitig in beide Richtungen und nicht nacheinander wie bei uns. Durch die Nutzung eines solchen Dienstes ließen sich die Kosten m.E. locker halbieren

 

 

 

 

 

 

 

 

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