Die Bavaria 50 - so sehen wir sie nach dem Törn


Wir hätten eigentlich gewarnt sein können: In verschieden Gesprächen vor dem Trip ernteten wir von diversen Atlantiküberquerern eine Reihe von Warnsignalen – je nach Vertrautheitsgrad zwischen „Naja  seid ihr euch da sicher, daß ihr mit einer Bavaria 50 über den Teich wollt?“ bis hin zu „Jungs, das ist Selbstmord“. So ganz wollten wir das natürlich nicht wahrhaben und so entstanden auch die optimistischen Vorbeurteilung auf unserer Website. Schließlich glaubten wir ja auch an etwas wie deutsche Wertarbeit.

 Die Realität sollte uns Lügen strafen:

  • Undichte Luken, stümperhafte Decksdurchbrüche und billigste Relingsstützen-abdichtungen führten bei Seegang zu täglich ca. 100 Liter Wasser im Schiff und resultierten in unbrauchbaren (da überschwemmten) Vorschiffskojen und ständig nassen Salonpolstern

  • Total hirnrissigen Bilgen- und Pumpen­konstruktionen erforderten die Demontage des halben verschraubten (!) Schiffs­bodens um das eingelaufene Wasser halbwegs vollständig abzupumpen zu können

  • Ein ständig arbeitendes und lautstark knarzendes Schiff und fehlende Leesegel brachte viele Mitsegler um den Schlaf

  • Die Dimensionierung der Wasser- und Dieseltanks sowie der Batterien entsprach gerade mal 30 bis 50% einer Swan oder X-Yacht und war total unzureichend für einen längeren komfortablen Trip mit 6 bis 8 Personen an Bord

  • Scharniere und Schlösser verrotteten einfach aufgrund des normalen, täglichen Kontakts mit Seewasser

  • Der Salontisch und andere Gegenstände brachen aufgrund billigster Verschraubung in Sub-Ikae-Art bei Belastung durch im Seegang taumelnder Crewmitglieder einfach ab

Dies und viel anderer Mängel und Designfehler bewiesen uns, was andere Atlantiksegler schon vorher gesagt hatten: Die Bavaria 50 mag ein gutes Charterschiff für das Mittelmeer sein, aber auf dem Atlantik hat es wenig zu suchen.

Die Wiederholung transatlantic2010 machen wir auf einer X-Yacht oder Swan. Stay tuned!


Markus fixt die Sache mit dem Ikea-Tisch...


Das lernt man nicht in der Segelschule:
Decksdurchbrüche abdichten...


Unsere Lieblingsbeschäftigung: Polstertrocknen

 

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