Wie schon
"befürchtet", wurde der Nachtschlag nach Cascais ein tolles
Erlebnis für uns alle. Der zunehmende -fast volle- Mond sorgte neben guter
Sicht auch für romantische Gefühle, Jonna, Uli und Tom durch
aufopferungsvolle Arbeit in der Kombüse bei starkem Wellengang für eine
leckere Auffrischung von Miriams und Lippers Bolognese Soße des
Vor-vortages, der Lipper segelte tapfer in die Nacht und der neue Wachplan
mit nun 90 minütiger Wache sorgte für ein gutes "Ich-brauch-nur-noch-einmal-in-dieser-Nacht-aufstehen"
Gefühl. Etwas böse war uns nur die Atlantikwelle, die mal wieder
"kleines Hochhaus" spielte und uns ordentlich durch den Spülgang
zog. Alle merkten dies im Magen und im Kopf und die meisten waren froh, dank
chemischer Unterstützung (Kristina und Barbara: DANKE für die vorigen
Feldversuche!!!) nur eine ertragbare Form der Seekrankheit zu erleben.
Der Morgen war nach Durchzug
der Kaltfront wieder wunderschön, der Himmel wie gemalt, die Delphine
schwammen und sprangen sich ihre Lebensfreude aus der Seele und wir
faulenzten Auf- und Unterdeck nach Belieben. Im Laufe des späteren
Vormittages verwöhnte Miriam den Lipper und Ole mit leckeren Schinken und
Käse Sandwiches (beide harrten mittlerweile seit 06:00 Uhr in eiserner
Disziplin in ihrer Wache aus und fuhren die Nachfolgenden gleich mit,
während das restliche Boot noch selig schlummerte) - worauf Ole den Lipper
zu einem morgendlichen Heineken überredete. Was aber beiden wider Erwarten
überhaupt nicht schmeckte und sie gemeinsam und direkt wieder in die Arme
von Mama Cola und Papa Milch trieb. Passend zum Chill-out dieses Morgens zog
der Lipper seine Gitarre hervor und Miriam bewarb sich als neue
Backgroundsängerin in seinem Hühnchen-Chor. Miriams Performance
überzeugte Ole genauso wie den Lipper und so wird spätestens Samstag ein
Ausscheidungswettkampf zwischen Jonna und Miriam stattfinden müssen. Das
paßt ja auch ganz gut, denn dann findet auch der Grand Prix d'Eurovision
statt. Dann machen wir halt 'nen Gran Prix Julia. 'Schaun mer mal', wie der
Kaiser sagt.
Pünktlich um 21:00 Uhr waren
wir dann jedenfalls in Cascais und nach Bilderbuchmanövern von Uli (Reception
Kai) und Jonna (Festmacher-Box) waren wir glücklich und zufrieden (Der
Lipper macht sich mittlerweile ernsthaft Sorgen um seinen Job als Bootsmann,
die beiden werden einfach zu gut). Die Duschen waren netterweise noch
geöffnet und ab ging es zum kollektiven Duschen. Anschließend lecker
Abendessen in einer sehr witzigen Kneipe - dort waren alle Dinge schief
angebracht - wie bei Seegang- und dann ab in die Kojen. Es waren
schließlich auch zwei lange Tage mit viel Aufregung....
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