Sonntag, 12.05.2002 - Muttertag auf dem Atlantik....


Kurs

90°

Position

N  41° 34'

Geschwindigkeit

7 kn

W 14° 44'

Etmal

170sm

 

Distanz

Gesamt

4572sm

Wetter

17°
1007hPa
4-6 Bft SW
wolkig

unter Segeln

3926sm

unter Motor

646sm 


Muttertag auf See, und noch dazu auf dem Atlantik. Das bedeutet Kommunikations - und Blumenstreß... Noch nie waren das Satelliten Handy und die Notebooks so heiß begehrt, wie an diesem Sonntag im Mai. Ein jeder schwang sich an die Tasten ("Hey Jungs, wie war noch mal das Paßwort?") und zimmerte seine besten Wünsche und Grüße an die Liebe Mama in die elektronischen Bauteile. Das Satellitenhandy wurde heiß umlagert ("Darf ich auch mal endlich?" / "Ja hallo, wer hat den die PIN verstellt????") und den meisten fiel dabei ein, daß sie ganz vergessen hatten, ihren Vätern am Donnerstag zum Vatertag zu gratulieren. Ist mal wieder typisch....Die armen Väter kriegen's immer ab und werden ständig vernachlässigt!!!

Der Tag selbst begann nicht außergewöhnlich ereignisreich, und außer den Wachhabenden regte sich bis zum späten Vormittag nicht viel in der Bordgemeinschaft. Das lag zum Teil sicher an dem Nachbeben der vortäglichen Karnevalsparty und zum anderen an den mittlerweile richtig eklig kalten Temperaturen. Der Himmel gab sich morgens bleigrau in stahlgrau, versetzt mit ein bißchen Dunkelgrau, eine Kaltfront war im Anmarsch, die Innentemperatur im Schiff war mittlerweile auf 17 Grad Celsius gesunken, die Außentemperatur lesen wir schon gar nicht mehr ab. Aber: Es wird rusch, so rriiichtig rusch. Mittlerweile macht es mehr Sinn, die Inhalte des Kühlschrankes nach draußen zu packen, gerade nachts hatte es maximal 10-13 Grad Celsius. Aber wir wollen nicht jammern ...wenn die Kaltfront heute nacht dann durch sein wird, ist diese Temperatur dann IM Schiff und draußen wird es noch viel viel kälter. DANN können wir jammern, ergo heben wir uns das für morgen auf. 

Richtig Spaß hatte an diesem Tag nur der Lipper. Gegen Nachmittag schwang er sich hinters Ruder, der immer stärker auffrischende Wind animierte ihn aber nicht zum Reffen und so ritt er wie der Teufel die sich immer stärker türmenden Wellenberge herunter. Es gab mehrere Surfparties hintereinander, aber der absolute Rekord war ein ca. 5-6 sekündiger Ritt bei 13,2 kn (bisheriger Speedrekord), kurz darauf gefolgt von einem erneut neuen Törn-Topspeed mit wahnsinnigen 13,3 kn. Nun hat der Lipper allen bei Kielholstrafe untersagt, die Instrumente jemals zu resetten oder auszustellen, damit diese Marke auch schön im Speicher der Geräte einprogrammiert bleibt.

Abends gab es dann noch eine kleine Tattoo Session, deren Ergebnis als Ersatz für die diesjährig eher spärlich ausgefallenen Blumengrüße an die Mamas zu Hause gelten soll. Jonna und Sanni besetzten die Kreativabteilung und hatten wieder einen riesigen Spaß, die Jungens zu bemalen... Ergebnis s.o.

Es gibt auch noch ein P.S. zur gestrigen Karnevalsparty. Eigentlich hätte heute auch die Nubbelverbrennung stattfinden müssen. Aber Tom und Lipper konnten sich nicht einigen, welches von den an Bord befindlichen Stofftieren geopfert werden sollte. Lipper verteidigte standhaft sein Moorhuhn und Tom wollte partout nicht die "Motzpuppe" Doreen anzünden lassen ("Es ist schließlich Johns Puppe und der findet das bestimmt uncool. Das können wir doch nicht machen, ich krieg einen Riesenärger"). Schließlich gebot der Skipper salomonisch Einhalt indem er befahl, offene Feuer seien an Bord nicht zugelassen. Schade...