Dienstag, 07.05.2002 - Aufbruch entlang unwirtlicher Küsten


Kurs

40°

Position

N  38° 40'

Geschwindigkeit

5 kn

W 28° 12'

Etmal

   72sm

 

Distanz

Gesamt

3785sm

Wetter

20°
1032hPa
2 Bft NW
sonnig

unter Segeln

3243sm

unter Motor

  494sm 


Da der gestrige Artikel schon fertig war, hier noch schnell ein Nachschlag in kurzen Stichworten: Gestern sind wir auf Sao Jorge (Nachbarinsel zu Faial) noch über Nacht vor Anker gegangen, um unseren "Neuen" die Chance zur Akklimatisierung ihres Gleichgewichtsorganes über Nacht auf dem schwankenden Boot zu geben. Dabei konnte der Lipper auch endlich endlich wieder seine (zumindest bei ihm selbst) beliebten Dinghi Manöver fahren und es folgte nach Landfein-machen ein kurzer Bummel durch den kleinen und relativ verlassenen Ort und anschließend ein feudales Abendessen mit frischem Fisch, Wein und lecker Nachtisch. Den Abschluß bildeten Zigarren und Cocktails an Bord.

Der gestrige Restaurantbesuch hielt am heutigen Dienstag dann alle relativ lange in der Koje, nur der Lipper hatte am Vorabend noch laut verkündet, morgens um 07.00 Uhr frische Brötchen per Dinghi zu besorgen. Unterstützt durch Tom fuhren sie also los und bereiteten nach Rückkehr der Crew das letzte Frühstück im Hafen für die nächsten 7-10 Tage. Danach fuhren der Skipper und Tom nochmals an Land, um in einem Supermercado mit einer kurzen, aber ausgefeilten Einkaufsliste die letzten Dinge zu besorgen. Blöderweise waren die beiden ohne die Unterstützung von Jonna entweder nicht in der Lage, strukturiert vorzugehen, oder willens, dem Zettel zu folgen. Es folgte eine "wilde" Einkaufsorgie durch die Regalreihen und schwerbepackt kamen sie mit allerlei neuen Leckereien wieder an Bord. Dummerweise ohne die Artikel, die auf dem Einkaufszettel standen ;-). Dann war endlich Zeit zum Aufbruch und um 10:30 Uhr hieß es "Mooring-Leine Los" und auf zum Leg 3 nach Spanien...

Als die im Bild links dargestellte Inselsilhouette auftauchte, dachten wir zuerst an einen auftauchenden, riesigen Brontosaurier, aber dann erkannten wir, daß es sich eher um Sao Jorge und nicht um Godzilla handelte. (Man sollte eben nicht zu viele Roland Emmerich Filme sehen.) Aber die schroffe, lange und sehr schmale Insel sah mit Ihren Vulkankratern auf dem Rücken wirklich  wie ein schlafender Dinosaurier aus, mit Höckern auf dem Rücken. Ähnlich interessant und unwirklich sah auch Graciosa aus, die letzte Insel der Azoren die wir passierten. Schade, daß wir nicht mehr Gelegenheit hatten auch die Inseln noch zu erkunden,b aber die meisten der Crew haben sowieso beschlossen, irgendwann nochmal wiederzukommen - mit einem eigenen Boot und viel mehr Zeit....

Ansonsten nutzten wir den Mittwoch für letzte Wartungsarbeiten (hervorzuheben ist die Winschreparatur des Skippers ohne den Verlust allzu vieler wichtiger Teile), das Einspielen der Langfahrtenroutine und die Gewöhnung an den neuen Wachrhythmus (welcher aufgrund Monis Ausfall leider der Crew eine Stunde weniger Freiwache läßt als über den Atlantik). Die heute empfangenen Wetterfaxe zeigen jedenfalls weiterhin nur wenig Änderung zu den herrschenden leichten Winden, so daß die nächsten Tage frei nach Uli & Lipper  erstmal "smooth and easy" werden sollten...