Der Donnerstag begann recht
spät - eigentlich erst so gegen Mittag, denn wir hatten uns doch von einem
exzessiven Abendessen und dem darauffolgenden Saufgelage in Peters Café
Sport zu erholen. Wesentlich zu unserem kollektiven Absturz beigetragen
haben (neben den unglaublichen Getränkepreisen, denn schließlich bekommt
man selten einen großen Wodka Lemon für 2,5€) Pete und Gordon, unsere
beiden neuen britischen bzw. schottischen Freunde von der Miriam. Die beiden
überführen auch gerade eine Yacht aus der Karibik nach Portugal und liegen
mit Ihrer fetten X-60 in der Box neben uns. Aber dazu später mehr.
Jedenfalls haben wir bis zur Sperrstunde gegen Peters Getränkereserven
angetrunken (wobei wir verloren haben, den er ist auf durstige Segler
eingestellt) und den Laden mit Gesang und Lippers Gitarre unterhalten. Sehr
lustig und zur Nachahmung empfohlen....
Der verbleibende Donnerstag
wurde dann wieder den beliebten Themen Einkaufen, Waschen, Schrauben und
Putzen gewidmet, wobei Pete und Gordon als semiprofessionelle Segler und
insbesondere Pete als praktizierender Segelmacher tatkräftig mit anpackten.
Dabei kam man natürlich ins Gespräch über Boote im allgemeinen und die
Bavaria 50 sowie die X-60 im speziellen. Der direkte Vergleich kann schon
ganz schön frustrierend sein - und beileibe nicht nur wegen der 10ft
Längenunterschied. Die X-60 kostet zwar das Zehnfache der Bavaria und
bietet dafür eine Ausstattung und Verarbeitung, von der wir nur träumen
können. Im Schiff fehlt von der Klimaanlage über den Wassermacher, den
Stromgenerator und die 17 (!) Batterien nichts, was das Leben an Bord
angenehm macht. Der Salon bietet Platz für Tanzübungen, die Kabinen
erlauben auch 2m Menschen eine uneingeschränkte Bewegung und das Eignerbad
hat eine eigene Duschkabine (!). Auf Deck ist es schön aufgeräumt und
nichts unterbricht die fantastische Linienführung des Decks - sogar die
Sprayhood läßt sich cabriomäßig versenken. Allein die Segel der X-60
kosten mehr, als die Bavaria 50 jetzt noch wert ist. Last but not least
läuft die Miriam im Surf auch knapp 25kn - Schnüff, die Welt ist
ungerecht. Gemeinsamer Tenor von Marcus und Skipper war: "Wenn ich
groß bin, will ich auch sowas haben...."
Anyway. Aber Pete und Gordon
halfen uns nicht nur segeltechnisch aus. Bevor Abends zu unserem Restaurant
aufbrachen (Fleisch oder Fisch selbst gegrillt auf einem heißen Stein -
SEHR lecker) wurden dem Lipper und Uli noch die Haar geschoren. Endlich,
denn die ganze Strecke von Martinique bis hierher lag er dem Skipper in den
Ohren, daß es seine Schuld sein, daß er noch mit goldenen Locker
herumlief. Jedenfalls haben beide jetzt einen 6mm Army-Haarschnitt und
Stephan noch ein einrasiertes "S" in der Haarpracht. Man streitet
noch, ob das "S" für Stephan, Smooth Sailing oder Saudade
(Fernweh) steht...
PS: Bis zum 07.05.02 wird
für diesen Logbucheintrag das Bild fehlen, der Grund ist ein Problem mit
dem USB-Kabel unserer Digicam. Sobald die Crew für Leg 3 eingetroffen ist,
haben wir die nötigen Ersatzteile werden wir die Bilder nachliefern....
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