Freitag, 19.04.2002 - Kochstudio und Bibliothek sind geöffnet....


Kurs

80°

Position

N  34° 40'

Geschwindigkeit

Ø5kn

W 60° 57'

Etmal

121sm

 

Distanz

Gesamt

2013sm 

Wetter

20°
1022hPa
3->1 Bft W
wolkig

unter Segeln

1859sm 

unter Motor

  154sm 


Langsam kommen wir in die Atlantikroutine: Die Seebeine sind allen wieder gewachsen und die neusten Geschichten sowie der aktuelle Tratsch wurde ausgetauscht - jetzt funktioniert die Crew im regelmäßigen Wechsel von Wache, Essen, Schlafen, Lesen, Wache, Essen, Schlafen, Lesen....

Nachdem wir uns mit dem Wachrhythmus und dem Spisegeln in den letzten Tagebucheinträgen schon befaßt haben, hier nun zwei neue Highligths des Bordbetriebs: unsere umfangreichen Bordbibliothek und dem an Bord eröffneten Kochstudio.

Die habe Tonne Fracht, die wir von Deutschland aus nach Martinique expediert haben, war nicht nur aufgrund des diversen Werkzeugs so schwer, sondern wir hatten uns schon gedacht, daß irgendwann an Bord der Lesewurm ausbrechen würde. Also wurde durch den Skipper und den Lipper eine breite Auswahl von Literatur eingekauft: Von nautischen Reiseführern und Romanen (kennt jemand Barawitzka noch nicht?) über die letzten Schund-Thriller  von Clany, Ludlum & Co sowie Sachbücher von Fermats letztem Satz bis Friedrich der II. bis hin zu aktuellen literarischen Werken á la "How to be good" von Nick Hornby ist alles an Bord. Wer da nicht fündig wird, muß seine Mickey-Maus-Hefte vergessen haben.... Wir gehen übrigens davon aus, daß wir die nächsten Tage das literarische Quartett auch ohne unseren Freund Marcel wieder aufleben lassen können.

Essenstechnisch waren die letzten Tage natürlich einfacher, konnten wir aufgrund der vielen frischen Sachen und der ruhigen See noch mit (Obst-)Salaten und vielen frischen Zutaten in den Mahlzeiten brillieren. Inzwischen wir die See rauer und der Bestand an verderblichen Waren kleiner, so daß sich dem Koch nur noch Reis oder Nudeln kombiniert mit unserer reichhaltige Dosenauswahl als Auswahl stellt. Aber abgesehen von keinen Pannen (Seewasser ist als Nudelwasser nur bedingt geeignet) war die Küche bisher immer recht gut. Aber Jonna hat nach dem Abmustern von Barbara die vakante Stelle als Köchin brillant übernommen und ihr Risotto war einfach blendend. Weiter so, Jonna!!!