Freitag, 22.03.2002 - Day Zero, der ultimative Anreisealbtraum


 

Kurs

N/A

Position

N  14° 28.13'

Geschwindigkeit

N/A

W 60° 52.03'

Etmal

N/A

Martinique

Distanz

Gesamt

0 sm

Wetter

25°

1010hPa

4Bft S

heiter

unter Segeln

0 sm

unter Motor

0 sm


Ein Jahr haben wir auf diesen Tag hingeplant und heute war es soweit - wir brechen zum Ausgangspunkt unserer Atlantiküberquerung in die Karibik auf!!!!!!

Allerdings hatte der liebe Gott - oder sagen wir lieber die Air France - vorher noch ein paar Hürden errichtet: Nach früheren schlechten Erfahrungen hatten wir unsere Anreise mit extrem großen Zeitpuffern geplant und erschienen 90min vor Abflug am Check-In in Frankfurt und München und hatten auch 4h Stop-Over in Paris für den Transfer von CDG nach ORY vorgesehen. Aber auch das sollte sich als unzureichend für die Jungs von der französischen Staatsairline sein. Während in München Check-In und Boarding problemlos verliefen, standen in Frankfurt etwa 100 Passagiere vor 2 (zwei) Check-In-Countern, die jeweils in 10 Minuten 1 (einen) Passagier abfertigten. Als der Lipper endlich die sich jährlich wiederholenden Diskussionen mit dem Security-Personal wegen der CO2-Patrone in der Rettungsweste gewonnen hatte und schließlich am Schalter stand, war das Boarding eigentlich schon vorbei. Aber AF hatte vorher ja versprochen, jeden Wartenden mitzunehmen.

Dann kam aber der Hammer: Seine 42kg Gepäck (zugegeben, etwas viel) ergaben 22kg Übergepäck und dafür wollten die Damen 513€ !!!!!!! Übergepäckgebühr haben. Die Alternativen waren entweder zu zahlen oder in Frankfurt zu bleiben - nächster möglicher Flug wäre dann am Sonntag. Man erlaubte aus Zeitgründen noch nicht mal mehr das Entfernen von Büchern oder sonstigem schwerem Material - schließlich hätten wir für das Geld solche Sache in Martinique auch mit Goldrand kaufen können. Also Schlucken, zahlen und dann mit Hektik boarden. (Wenn man überlegt, daß ein One-Way-Ticket nach Martinique 400€ kostet und unsere 500kg Fracht ebenfalls nur 450€ gekostet haben, dann kann man eigentlich nur k*.)

In Paris starteten wir dann erneut eine Diskussion mit dem Personal von AF und nach 90min Hardcore-Französischtraining für den Skipper können wir uns zumindest wohl 300€ aufgrund falscher Berechnungsgrundlagen erstatten lassen - wir werden sehen. Das der 747 nach der halben Strecke das Bier ausging, erwähnen wir hier nur am Rande...

Die Rettung des Tages schafften das geniale Wetter in Martinique in Zusammenarbeit mit den Teams von Joannacaire Yachting und Costa Maritim. Ersteres, weil unsere Julia zumindest schon mal optisch in einem perfekten Zustand zu sein scheint - ein so sauberes Charterschiff haben wir noch nie übernommen, sogar in der Bilge konnte man buchstäblich vom Boden essen. Letzteres, weil die gesamte Mannschaft uns ein Fax geschickt hat, auf dem nochmal alles gute für die bevorstehende Überquerung gewünscht wird.

Wir sind um Erfahrungen reicher und um viel Geld ärmer: So sehen 500€ Übergepäck aus